Unregelmäßiger Zyklus: Anzeichen, Ursachen und Maßnahmen

Ein unregelmäßiger Zyklus kann die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sein. Viele Frauen kennen die Gründe für ihre unregelmäßige Periode nicht. Wir haben im folgenden Artikel einige Aspekte zusammengetragen, auf die Sie als Betroffene achten sollten.

Nahaufnahme einer Frau die auf dem Bett liegt und in die Kamera schaut

Welche Anzeichen hat ein unregelmäßiger Zyklus?

Im Normalfall dauert der Zyklus bei einer Frau zwischen 23 und 35 Tagen. Ungefähr nach zwei Wochen tritt der Eisprung ein. Nach dem Ablauf des Zyklus kommt es zur monatlichen Periode, die meistens zwischen drei und fünf Tagen lang dauert und individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Manche Frauen haben dabei sehr starke Blutungen und Krämpfe, die Regelblutung von anderen wiederum fällt besonders schwach aus. Das allein bedeutet nicht, dass ein regelmäßiger Zyklus oder eine unregelmäßige Periode vorliegt.


Wenn der Zyklus gestört ist, kann dies in Form von unterschiedlichen Symptomen auftreten. In den meisten Fällen zeigt sich die Störung durch einen sehr kurzen oder sehr langen Zyklus. Ist die Periodenlänge zu kurz, tritt der Eisprung meist schon um den achten bis zehnten Zyklustag auf. Ist der Zyklus zu lang, kann es einige Tage länger dauern bis es letztendlich zum Eisprung kommt. Aber nicht nur die Dauer des Zyklus kann gestört sein. In manchen Fällen kommt es bis zur nächsten Menstruationsblutung zu keinem Eisprung. Bei den sogenannten monophasischen Zyklen tritt durch fehlendes Progesteron keine Temperaturhochlage auf. Tritt mehr als drei Monate keine Regelblutung ein, spricht man von einer Amenorrhoe.


Sollte nach Vollendung des 15. Lebenjahres noch keine Periode eingetreten sein, so wird dies oft durch eine organische Ursache hervorgerufen. 

Bei Frauen, die zuvor bereits eine Blutung hatten, kann ein längeres Ausbleiben auf eine Erkrankung hinweisen. In solchen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser stellt die Gründe für die unregelmäßige Periode – oder die nicht vorhandene Menstruation – fest und kann ggf. intervenieren. 

Wenn die Basaltemperatur einer Frau in der zweiten Zyklushälfte schon nach weniger als 10 Tagen wieder sinkt, ist die Gelbkörperphase verkürzt. Die Ursache dafür kann eine hormonelle Gelbkörperschwäche sein. Dabei kann sich die Eizelle nicht richtig in der Gebärmutterschleimhaut einnisten oder löst sich danach wieder. 


Größere Schwankungen im Zyklus können übrigens ganz normal sein. Studien zufolge sind die Schwankungen bei 46% der Frauen größer als 7 Tage, bei 20% sogar größer als 14 Tage.

Grafik zu Zyklusschwankungen

Welche Ursachen gibt es für einen unregelmäßigen Zyklus?

Einige Auslöser für einen unregelmäßigen Zyklus klingen zunächst nicht nach einem größeren Problem und können schnell in den Griff bekommen werden. Leider kann eine unregelmäßige Periode aber auch zur Gefahr für den weiblichen Körper werden. Sie sollten abklären, ob folgende Ursachen Ihren Zyklus negativ beeinflussen könnten:

  • Erkrankung der Eierstöcke oder der Gebärmutter (zum Beispiel das polyzystische Ovarialsyndrom),

  • Pubertät oder Wechseljahre (in beiden Lebensphasen kann der Körper aufgrund von hormonellen Veränderungen den Zyklus nur schwer regulieren),

  • Fehlgeburt,

  • Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion,

  • Stress und psychische Belastung,

  • starkes Unter- oder Übergewicht, Essstörungen wie Magersucht und Bulimie,

  • falsche Ernährung und

  • hormonelle Verhütung.

Häufige Ursache ist das Absetzen der Pille. Nachdem Sie die Pille abgesetzt haben oder auf sonstige hormonelle Verhütungsmittel verzichten, muss sich der Hormonhaushalt wieder einpendeln. Das ist ganz normal, da sich der Körper erst umgewöhnen muss. Eine Schwangerschaft kann in dieser Umstellungszeit zwar eintreten, ist aber eher unwahrscheinlich. Eine "echte" Zyklusstörung liegt in diesem Fall meist nicht vor.


In der Pubertät und in den Wechseljahren gibt es keinen klar definierten Zyklus. Meistens liegt eine unregelmäßige Menstruation vor – oft vergehen sogar mehrere Monate zwischen zwei Blutungen. Nach dem ersten Zyklus treten Veränderungen durch die Hormone immer wieder ein. Während sich die kurzen oder langen Zyklen nach der ersten Periode eines Mädchens bzw. einer Frau in der Regel irgendwann ausgleichen, bleibt die Blutung in den Wechseljahren nach einiger Zeit ganz aus.


Unregelmäßige Blutungen und eine starke Regelblutung treten nach Fehlgeburten manchmal gemeinsam auf. Geben Sie Ihrem Körper Zeit. Das Gleichgewicht stellt sich besonders bei jungen Frauen schnell wieder ein. Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse wirkt sich stark auf die Hormone aus und kann zu Störungen im Menstruationszyklus führen. Solche hormonellen Ursachen werden normalerweise bei Kinderwunsch vom Mediziner abgeklärt, da sie bei ungenügender medikamentöser Einstellung eine Schwangerschaft verhindern können.


Bei Stress und psychischer Belastung produziert der Körper vermehrte Mengen des Hormons Prolaktin. Prolaktin ist in der Schwangerschaft für die Ausbildung der Brustdrüsen zuständig. Ist eine Frau nicht schwanger, kann eine zu hohe Konzentration an Prolaktin Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus auslösen und den Eisprung verhindern. Bei falscher Ernährung und starkem Unter- oder Übergewicht wirken verschiedene Faktoren – wie zum Beispiel die Bildung von zu wenig oder zu viel Progesteron – auf die Menstruation ein. Sie kann dadurch sogar ganz ausbleiben.

Wie wirkt sich ein unregelmäßiger Zyklus auf den Kinderwunsch aus?

Die Zeit, in der man schwanger werden kann, ist sehr kurz. Die Fruchtbarkeit um den Eisprung herum am höchsten – ist der Zyklus unregelmäßig, kann man diesen Moment nicht oder nur schwer feststellen.


Um die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden zu erhöhen, kann man den Zyklus und die Zeit zwischen der Regel berechnen oder tracken. Das hilft, ein Gefühl dafür zu bekommen, was als Schwankungen und als unregelmäßiger Zyklus gesehen wird. Weiterhin kann ein Ovulationstest helfen. Dieser zeigt die fruchtbaren Tage an und ist Teil der natürlichen Regulierung des Kinderwunschs.


Ein unregelmäßiger Zyklus ist übrigens keineswegs ein Ausschlusskriterium für eine mögliche Schwangerschaft. Diese kann trotz aller Schwankungen eintreten – wenn auch die Chance sehr viel geringer ist.

Was kann man gegen einen unregelmäßigen Zyklus tun?

Zählen Sie vom ersten Tag Ihrer Regelblutung bis zum Beginn der nächsten Blutung, um den weiblichen Zyklus zu berechnen. Ihren Eisprung haben Sie meistens in der Mitte des Zyklus, selten kurz nach oder kurz vor der Mitte. Diese Methode wird übrigens auch als natürliches Mittel zur Verhütung verwendet. Die Sicherheit ist jedoch geringer einzustufen als zum Beispiel bei der Pille.


Sofern Rechnen und Tracking nicht für Klarheit sorgen, ist es oft sinnvoll, den Zyklus von einem Arzt abklären zu lassen. Das gilt besonders dann, wenn die Periode mit wehenartigen Schmerzen verbunden ist oder während des Zyklus starke Unterleibsschmerzen auftreten. Der Menstruationszyklus lässt sich durch verschiedene Maßnahmen, die sich jeweils nach dem Grund für die Unregelmäßigkeit richten, regulieren.


In der ersten Zyklushälfte können einige Ursachen für eine hormonelle Störung durch die Einnahme von Mönchspfeffer – auch Agnus-Castus genannt – gelindert werden. Das pflanzliche Mittel soll den Eisprung regulieren und das hormonelle Gleichgewicht im Körper wieder herstellen. Manche Frauen nehmen Mönchspfeffer zusammen mit Folsäure ein und regen so die Bildung des Hormons Östrogen an. Auch Kinderwunschtee wird zuweilen empfohlen. 

Ein weiterer möglicher Schritt für betroffene Frauen mit Kinderwunsch ist eine Hormontherapie.