Der Ovulationstest: Funktionsweise, Anwendung und Ergebnisse
Um die fruchtbaren Tage zu bestimmen und damit die Chancen auf die ersehnte Schwangerschaft zu erhöhen, greifen Frauen zur natürlichen Familienplanung immer öfter auf Ovulationstests zurück. Wir erklären Ihnen unter anderem was ein Ovulationstest überhaupt misst und wie er Sie dabei unterstützt, schwanger zu werden. Wussten Sie zum Beispiel, dass hochsensible Tests nicht unbedingt die besten Tests sind? Warum das so ist, erfahren Sie im Folgenden.
Wie funktioniert ein Ovulationstest?
Frauen können nur an wenigen Tagen im Monat überhaupt schwanger werden – rund fünf Tage vor dem Eisprung, am Tag des Eisprungs selbst und einen Tag danach. Bei einem unregelmäßigen Zyklus ist es jedoch gar nicht so einfach zu wissen, wann diese fruchtbaren Tage nun genau sind. Ein Ovulationstest kann helfen.
Anhand des Urins der Frau kann mit den sogenannten Ovus bestimmen, ob die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) gestiegen ist. Der Anstieg der LH-Konzentration wird dabei ab 24 Stunden vor dem eigentlichen Eisprung im Blut nachgewiesen.
Wann sollte man einen Ovulationstest benutzen?
Der Zyklus der Frau ist nicht immer gleich und abschätzbar. Bei viel Stress kann sich der Zyklus teilweise sogar deutlich verschieben bzw. verändern: Der Eisprung findet zu einem nicht erwarteten Zeitpunkt statt. Für Frauen die schwanger werden möchten, ist dieser Zeitpunkt jedoch äußerst wichtig. Der LH-Spiegel muss sowohl im Blut als im Urin gestiegen sein, um einen positiven Ovulationstest zu ergeben.
Getestet wird einige Tage vor dem erwarteten Eisprung. Schluss ist in den meisten Fällen erst dann, wenn der Eisprung stattgefunden hat - oder eben nicht stattgefunden hat. Sie können mit dieser Methode feststellen, ob es zum Eisprung kam oder nicht und wann Ihre besonders fruchtbaren Tage sind. Deshalb nutzen Frauen den Ovulationstest nicht nur bei Kinderwunsch, sondern auch bei Problemen mit ihrem Zyklus. Außerdem kann man ihn zur natürlichen Verhütung verwenden.
Dieselben Anwendungsformen hat übrigens die symptothermale Methode. Dabei werden Veränderungen im Zervixschleim und am Gebärmutterhals sowie die Basaltemperatur festgestellt und gemessen. Daraus ergeben sich dann genauso die fruchtbaren Tage.
Wie wird ein Ovulationstest angewandt?
Wir möchten Ihnen nun die richtige Anwendung eines Ovulationstests erklären: Zunächst sollten Sie die vermutete Dauer Ihres Zyklus bestimmen. Dazu zählen Sie die Tage zwischen der letzten und der nächsten Menstruation. Bei Unsicherheiten und einer Zyklusdauer unter 21 Tagen oder über 40 Tagen sollten Sie Ihren Arzt oder ein Kinderwunschzentrum konsultieren. Ohne diesen ersten Schritt kann man zwar Ovulationstests durchführen, das Ergebnis ist aber weniger aussagekräftig und Sie müssen an deutlich mehr Tagen die Konzentration des LH-Hormons überprüfen.
Je nachdem, was Sie lieber möchten und für angenehmer empfinden, können Sie die Ovus unter den Urinstrahl direkt auf der Toilette halten oder den Urin in einem Becher auffangen und das Stäbchen in diesen geben. Auch wenn es vielleicht banal klingt – der Test hat eine saugfähige und eine nicht-saugfähige Seite. Der saugfähige Teil sollte je nach der Ausführung des Ovus zwischen fünf und zehn Sekunden unter oder in den Urin gehalten werden. Danach heißt es Warten. Wie beim Schwangerschaftstest kann es mehrere Minuten dauern bis ein Ergebnis auf dem Streifen oder Display zu sehen ist.
Achtung: Die Tests verlangen häufig eine unterschiedliche Art des Urins. Informieren Sie sich in der Packungsbeilage, ob Ihr Test den Morgenurin oder den Abendurin benötigt. Das ist sehr wichtig, um die optimale Funktionsweise und die exakte Messung des LH-Werts zu garantieren.
Wo kann man einen Ovulationstest kaufen?
Heute sind Ovulationstests meistens digitale Tests. Man bekommt sie nicht mehr nur in der Apotheke, sondern kann sie bequem online bestellen oder im Drogeriemarkt kaufen. Außerdem sind die Teststäbchen – wie auch ein Schwangerschaftstest – rezeptfrei erhältlich. Die Kosten belaufen sich zumeist auf zwischen 10 und 50 Euro. Enthalten sind gleich mehrere der Fruchtbarkeitstests.
Eine sehr große Auswahl an digitalen Ovulationstests bietet Clearblue, die Ihnen jeweils die zwei fruchtbarsten Tage in Ihrem Zyklus anzeigen. Außerdem hat Clearblue ein Ovus im Angebot, das nicht nur den LH-Anstieg, sondern mit einer dualen Hormonanzeige auch das Estron-3-Glucoronid (E3G) darstellt. Das E3G zeigt zur gleichen Zeit die Produktion von Östrogen im Körper der Frau an. Das hilft Ihnen ebenfalls dabei, schon vom ersten Tag an mit der LH-Messung zu beginnen.
Welche Ergebnisse zeigt ein Ovulationstest?
Ein LH-Test kann entweder positiv oder negativ ausfallen. Am nächsten Tag kann das Ergebnis schon ganz anders ausfallen und der Eisprung bereits stattgefunden haben. Deshalb sollten Paare mit Kinderwunsch keinen Messtag einfach so überspringen.
Woran erkennt man nun das positive Ergebnis und damit den LH-Anstieg im Urin? Ein positiver Test zeigt genau wie beim Schwangerschaftstest zwei Streifen an. Der eine Streifen dient als Kontrolle, der andere Streifen gibt die hohe Konzentration des LH im Urin an. Es ist normalerweise nicht bedenklich, wenn der zweite Streifen etwas blasser als der andere ist. Wichtig ist, dass ihn das Teststäbchen überhaupt abbildet. Paare mit unerfülltem Kinderwunsch sollten zu diesem richtigen Zeitpunkt besonders intensiv am Baby basteln. Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden, ist jetzt nämlich am höchsten.
Leider kommt es manchmal zu einem fälschlich positiven Ergebnis. Oft liegt das daran, dass der Test das LH zu sensibel misst. Wenn Ihr LH-Wert im Urin also grundsätzlich eher höher liegt als der Durchschnitt (8,7 – 76,3 IU/I), so werden die hochsensiblen LH-Tests früher einen positiven Wert anzeigen. Eigentlich hat der Höhepunkt der LH-Konzentration aber noch nicht stattgefunden. Wir empfehlen Ihnen bei solchen Problemen lieber einen weniger sensiblen Test, der erst bei einem höheren Wert ein positives Ergebnis anzeigt.
Wird auf dem Teststreifen auch nach längerer Wartezeit nur der Kontrollstrich angezeigt, handelt es sich um ein negatives Ergebnis. Die Konzentration des luteinisierenden Hormons ist noch zu gering für die Auslösung des Eisprungs. Mehrere negative Testergebnisse an aufeinanderfolgenden Tagen rund um den erwarteten Eisprung können auf Fehler bei der Anwendung oder der Funktionsweise des Tests hinweisen, aber auch auf das Ausbleiben eines tatsächlichen Eisprungs zurückzuführen sein. Wenn Letzteres der Fall ist, empfehlen wir Ihnen Ihren Gynäkologe aufzusuchen. Dieser kann Ihnen weitere Informationen geben und die weitere Vorgehensweise mit Ihnen – und ggf. Ihrem Partner – besprechen.