Himbeerblättertee bei Kinderwunsch & Schwangerschaft

Himbeerblätter werden von Hebammen gerne wegen ihrer positiven Wirkung auf den Körper der Frau empfohlen. Eine beliebte Form der Einnahme von Himbeerblättern ist der Tee, um den es in diesem Artikel geht. Wir klären, ob Himbeerblättertee bei Kinderwunsch oder in der Schwangerschaft sinnvoll ist und wem der Tee besonders helfen kann.

Eine Himbeere

Was ist Himbeerblättertee?

Aus den Blättern der Himbeerpflanze, die im Lateinischen auch rubus ideaus genannt wird, gewinnt man in einem aufwändigen Verfahren den Himbeerblättertee. Seit langer Zeit wird die Himbeere also nicht nur zum Genuss, sondern auch als Heilpflanze zur Behandlung bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft verwendet. Die Himbeerblätter enthalten Gerbstoffe sowie Eisen und Kalzium.


Auf den ersten Blick könnte man Himbeerblättertee auch mit dem Früchtetee Himbeere verwechseln. Der Unterschied ist aber frappierend. Während Himbeerblättertee eine positive Wirkung auf den Kinderwunsch haben soll und auch in der Schwangerschaft wehenfördernd wirken soll, hat Früchtetee diese Eigenschaften nicht. Der Tee schmeckt auch nicht nach Himbeere, sondern der Erfahrung nach eher bitter – ähnlich etwa wie schwarzer Tee.


Himbeerblättertee wird zubereitet, indem man ca. einen Teelöffel Himbeerblätter mit einer Tasse kochendem Wasser überbrüht. Die Ziehzeit ist von der genauen Dosierung abhängig: Mehr Wasser bedeutet eine höhere Ziehzeit. Man sollte sich jedoch etwa an die empfohlene Dosierung halten, weil eine Überdosierung beispielsweise bei sensiblen Mägen zu Übelkeit und Bauchkrämpfen führen kann. Normalerweise ist die Tasse Tee aber nach rund 10 bis 15 Minuten fertig und der Himbeerblättertee ist trinkbereit.


Erhältlich sind die getrockneten Blätter in Biomärkten oder Reformhäusern, in der Apotheke, in diversen Online-Shops und sogar in manchen Drogeriemärkten. Nicht immer wird der Tee lose verkauft, ab und zu gibt es die Himbeerblätter auch in Teebeuteln. Einige Anbieter verkaufen auch Bio Himbeerblättertee aus biologischem Anbau. Hierauf muss aber nicht unbedingt zurückgegriffen werden. Die Bioqualität des Tees hat in diesem Fall keinen Einfluss auf den Kinderwunsch oder den Verlauf der Schwangerschaft.

Wie wirkt Himbeerblättertee?

Trinkt man den Tee aus überbrühten getrockneten Himbeerblättern, so kann das verschiedene Wirkungen und Nebenwirkungen auslösen. Die Himbeerblätter sorgen mit ihren Gerbstoffen und den darin enthaltenen Phytohormonen allgemein gesagt für eine Entkrampfung der Gebärmutter. Die Wirkung der Himbeerblätter soll dabei unterstützen, schwanger zu werden und eine entspannte Geburt zu erleben.


Grundsätzlich können auch Frauen, die nicht schwanger werden wollen, den Tee trinken. Bei ihnen kann er beispielsweise gegen sehr starke Regelschmerzen helfen und liefert der Frau gleichzeitig noch einen großen Teil ihres täglichen Bedarfs an Vitamin C. Die Unterstützung der Fruchtbarkeit durch Himbeeblätter ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Nach einem Urteil des Oberlandesgerichtes Köln vom Juni 2019 dürfen Händler ihr Produkt nicht mehr „Kinderwunsch-Tee“ nennen, soweit nicht nachweisbar ist, dass sich der Tee förderlich auf die Empfängnis auswirkt. 


Eine Studie des australischen Westmead Hospital 1998/99 legt andererseits nahe, dass die Wehenphase schwangerer Frauen durch die Blätter verkürzt und als weniger schmerzhaft empfunden wird. Jedenfalls kann Himbeerblättertee während der Schwangerschaft bedenkenlos getrunken werden.

Wie wird Himbeerblättertee bei Kinderwunsch verwendet?

Bei unerfülltem Kinderwunsch soll der Aufguss dafür sorgen, dass ein unregelmäßiger Zyklus wieder regelmäßig wird und es zum Eisprung kommt. Die Wirkung soll in den in Blättern enthaltenen Phytohormonen begründet sein. Phytohormone sind keine "echten" Hormone, sondern dienen in Pflanzen als Botenstoffe. In den Himbeerblättern sind die Phytohormone etwa mit Östrogen vergleichbar.


Mit dem Eisprung und einem regelmäßigen Zyklus kann die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter überhaupt erst richtig stattfinden. Die entkrampfende Wirkung soll besonders stark sein bei Anwendung in der ersten Zyklushälfte. Die Reinigung und Entgiftung der inneren Organe durch die getrunkenen Blätter kann ebenfalls dazu beitragen, dass die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöht werden.


Wenn die Einnistung stattgefunden hat, muss man nicht gleich mit den Himbeerblättern aufhören. In den ersten Schwangerschaftswochen soll der Aufguss dabei unterstützen, dass die Schwangerschaft aufrechterhalten und eine Fehlgeburt vermieden wird. Empfohlen wird der Tee deshalb, weil er die Gebärmutterschleimhaut aufbauen kann und die Durchblutung der Gebärmutter allgemein fördert.


Die Erfahrungen zeigen, dass der Genuss von Himbeerblätter-Tee eine beruhigende und entspannende Wirkung auf Körper und Geist hat. Diese Eigenschaft ist insbesondere für Paare mit Kinderwunsch von Bedeutung, da sie dazu beitragen kann, starken Druck und Anspannung zu mindern. Auch ohne vorliegende Schwangerschaft kann man sich bei einer Hebamme Rat zum Thema Kinderwunschtee suchen. Wer das nicht möchte, bekommt auch bei einem Arzt die gewünschten Informationen.

Wie wird Himbeerblättertee in der Schwangerschaft eingesetzt?

Bei richtiger Dosierung und unter fachkundiger Begleitung genossen, kann Himbeerblättertee vielfältig positive Effekte auf schwangere Frauen im Verlauf ihrer Schwangerschaftswochen und im Rahmen der Geburtsvorbereitung entfalten. 


Dafür werden Ärzte und Hebamme der Schwangeren nahelegen, den Tee frühestens ab der 34. Woche zu sich zu nehmen. Zwar geht man davon aus, dass durch eine gelegentliche Tasse zu Beginn der Schwangerschaft die Übelkeit gelindert und durch das enthaltene Vitamin C das Gewebe der Gebärmutter aufgebaut wird. Andererseits ist dadurch ein vorzeitiges Einsetzen der Wehen möglich. Zur allgemeinen Geburtsvorbereitung kann man nach der 34. Woche dann ruhigen Gewissens eine große Menge des Himbeerblättertees zu sich nehmen. Noch ein bisschen näher am Termin der Geburt soll der Himbeerblättertee die Wehen fördern.


Das Getränk soll dazu beitragen, dass die Muskeln von Muttermund und Beckenboden sich auflockern und die Wehen langsam einsetzen können. Gleichzeitig wird wohl vermieden, dass sich der Muttermund schon frühzeitig öffnet, die Geburt zu schnell beginnt und das Kind möglicherweise zu früh zur Welt kommt. Durch die entspannende Wirkung kann sich die Frau vollkommen auf ihre Geburtsvorbereitung und später auf die Geburt konzentrieren.


Manche Frauen sprechen sogar davon, dass sie durch die Blätter keinen Dammriss bekommen haben, weil ihr Körper sich in den letzten Schwangerschaftswochen bereits ausreichend entkrampfen konnte. Die zweite Wehenphase wird im Laufe der Geburt zum Teil verkürzt und erleichtert. Man kann das Baby also vielleicht schon deutlich früher im Arm halten und sich gemeinsam von den Strapazen der Geburt erholen. Nach der Geburt hilft der Tee der Mutter im Wochenbett.


Sowohl die Wirkung des Kräutertees auf den Kinderwunsch als auch auf die Schwangerschaft sind bisher nicht ausreichend wissenschaftlich nachgewiesen. Genauso wenig sind die Nebenwirkungen des Tees erforscht und durch Studien belegt worden. Es ist demnach sehr wichtig, zunächst einen Arzt oder eine Hebamme zu konsultieren und genau abzustimmen, ob Himbeerblätter für den eigenen Fall passend sein könnten. Auf die Gesundheit des Kindes hat der getrunkene Tee keinen negativen Einfluss. Eine positive Wirkung ist jedoch, dass die Himbeerblätter die Milchbildung anregen und das Baby so später besser versorgt werden kann.

Gegenindikationen – Wann den Himbeerblättertee meiden?

Himbeerblättertee, obwohl für seine Vorteile bekannt, ist nicht für jede Frau oder jede Situation geeignet. Frauen, die in der Vergangenheit vorzeitige Wehen erlebt haben oder allgemein dazu neigen, sollten sich der wehenfördernden Eigenschaften dieses Tees bewusst sein und ihn vermeiden.


Darüber hinaus ist Vorsicht geboten, wenn Sie andere Medikamente einnehmen. Einige Wirkstoffe können möglicherweise mit den Inhaltsstoffen des Tees interagieren, was zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. Daher ist es immer ratsam, vor der Einnahme eines natürlichen Produkts wie Himbeerblättertee Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker zu halten. Des Weiteren sollten Personen mit bekannter Allergie gegen Himbeeren oder Inhaltsstoffe der Pflanze den Tee vermeiden, um allergische Reaktionen zu verhindern.


Himbeerblättertee: Alternative Anwendungsmöglichkeiten

Himbeerblätter haben in der Volksmedizin eine lange Tradition, die über den Kontext von Kinderwunsch und Schwangerschaft hinausgeht. Sie wurden häufig als Mittel bei Erkältungen und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Dank ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften können sie auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum Linderung verschaffen.


Ein weiteres traditionelles Einsatzgebiet des Himbeerblättertees ist die Unterstützung bei Menstruationsbeschwerden und der allgemeinen Stärkung des weiblichen Zyklus. Die Breite der Anwendungsgebiete unterstreicht den wertvollen Stellenwert von Himbeerblättern in der Naturheilkunde.

Himbeerblättertee und Frauenmantel im Vergleich

Beide Tees haben in der Frauenheilkunde einen festen Platz. Während Himbeerblättertee oft für seine positiven Auswirkungen während der Schwangerschaft gelobt wird, ist Frauenmantel für seine Unterstützung bei Menstruationsbeschwerden und zur Steigerung der Fruchtbarkeit bekannt. Geschmacklich unterscheiden sie sich jedoch: Während der Himbeerblättertee einen eher bitteren Geschmack hat, ähnlich dem schwarzen Tee, bietet der Frauenmanteltee ein leicht herbes Aroma. Bei der Zubereitung beider Teesorten sollte stets auf die richtige Dosierung geachtet werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Häufig gestellte Fragen zum Himbeerblättertee

Wie wird der Tee zubereitet und dosiert?

Die Zubereitung von Himbeerblättertee beginnt mit der Auswahl qualitativ hochwertiger getrockneter Himbeerblätter. Diese sind in vielen Reformhäusern, Apotheken oder auch online erhältlich. Um eine Tasse des wohltuenden Tees zuzubereiten, nehmen Sie etwa einen Teelöffel der getrockneten Blätter. Geben Sie die Himbeerblätter in eine Teekanne oder direkt in eine Tasse. Übergießen Sie die Blätter mit kochendem Wasser. Es ist ratsam, den Tee zwischen 10 bis 15 Minuten ziehen zu lassen, um alle wertvollen Inhaltsstoffe freizusetzen. Nach der Ziehzeit kann der Tee abgeseiht werden.


Wer mag, kann nach Geschmack noch ein wenig Honig oder Zitrone hinzufügen, um den Geschmack zu verfeinern. Genießen Sie den Tee in Ruhe, da er nicht nur gut für den Körper, sondern auch entspannend für den Geist sein kann. Es ist wichtig zu beachten, dass trotz seiner vielen Vorteile eine Überdosierung vermieden werden sollte, um mögliche Nebenwirkungen, wie Bauchkrämpfe oder Übelkeit, zu vermeiden.

Welche Nebenwirkungen kann der Himbeerblättertee haben?

Himbeerblättertee ist generell gut verträglich. Bei übermäßigem Konsum oder bei sensiblen Personen kann er jedoch gelegentlich zu Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Bauchkrämpfen führen. Es ist immer ratsam, bei Unsicherheiten oder bei bestehenden gesundheitlichen Problemen einen Arzt oder eine Hebamme zu konsultieren, bevor man mit der Einnahme beginnt.

Kann der Tee auch nach der Geburt helfen?

Auch nachdem das Baby da ist, bietet Himbeerblättertee Vorteile für die Mutter. Es wurde berichtet, dass er die Milchbildung anregen kann, was für stillende Mütter nützlich ist. Darüber hinaus unterstützen die entzündungshemmenden und krampflösenden Eigenschaften des Tees den Heilungsprozess und können zur schnelleren Rückbildung der Gebärmutter beitragen.