Ernährung in der Schwangerschaft: Was darf ich essen und trinken

Werdende Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Für eine gesunde Entwicklung des Babys ist die richtige Ernährung der Schwangeren sehr wichtig. Pizza, Burger und fettige Pommes klingen also zwar vielleicht sehr attraktiv, werden aber durch die Plazenta leider direkt an das ungeborene Baby weitergegeben. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen deshalb, welche Ernährung für Sie und Ihr Baby gut ist und auf welche bestimmten Lebensmittel Sie als Schwangere lieber verzichten sollten.

Drei Stück gebackener Fisch

Gesunde Lebensmittel in der Schwangerschaft

Gesund ist leider nicht unbedingt das, worauf die Schwangere gerade besondere Lust hat. Stattdessen ist die Ernährung dann gesund, wenn sie ausgewogen ist und viele Nährstoffe und Vitamine enthält.


Für das gesunde Leben einer schwangeren Frau werden oft Milchprodukte empfohlen. Laktoseintolerante oder vegan lebende Frauen können auch auf pflanzliche Milch mit hohem Kalziumgehalt zurückgreifen. Auch im Mineralwasser sollte Kalzium in großen Mengen enthalten sein. Neben fettarmer Milch ist pasteurisierte Milch besonders verträglich und trägt zu einer gesunden Ernährung in der Schwangerschaft bei. Aus dieser pasteurisierten Milch wird auch Käse hergestellt, der ein besonders bekömmliches tierisches Lebensmittel darstellt.


Während Schwangere Fleisch in magerer Form zu sich nehmen sollten, darf Fisch ruhig sehr fettreich sein. Zu den besonders fettreichen Fischen zählen Heringe, Makrelen oder Lachs. Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sollen sich positiv auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Achtung: Fisch wird ausschließlich gegart empfohlen!


Back to nature! Zu den wichtigen Vitaminen zählt das Vitamin A, welches unter anderem in Karotten, Eisbergsalat oder Süßkartoffeln enthalten ist. Da damit das Wachstum des Kinds gefördert wird, kommen Gerichte mit Rüben bei jungen Familien daher häufig auf den Tisch. Sie helfen nämlich außerdem auch bei Haarausfall und bei der Erhaltung einer elastischen Haut.


Eine mäßige Gewichtszunahme ist in der Schwangerschaft übrigens völlig normal und kann oft selbst durch eine ausgewogene Ernährung nicht verhindert werden. Das gesunde Essen kommt so oder so dem Baby zugute. Es ist jedoch auch kein Problem, wenn man sich ab und zu den intensivsten Gelüsten hingibt. Der Energiebedarf erhöht sich im Laufe der Schwangerschaft deutlich - das Klischee, dass man nun für zwei essen muss, ist allerdings nicht richtig. Hören Sie hier in erster Linie auf Ihren Arzt und auf Ihren Körper.

Auf was Sie besser verzichten sollten

Eine Schwangerschaft macht anfälliger für Infektionen, die sowohl die Frau als auch das Baby treffen können. Schwangere müssen also nicht nur darauf achten, was sie ihrem Körper in der sensiblen Zeit zuführen sollten, sondern auch darauf, was sie aus gesundheitlichen Gründen besser nicht zu sich nehmen sollten.


Manchmal ist der Heißhunger darauf groß – rohen Fisch und rohes Fleisch (dazu zählt auch Geflügel) sollten Sie jedoch erst nach Ihrer Schwangerschaft wieder essen. In rohem Fleisch – wie auch in rohen Eiern – können Toxoplasmose-Erreger und Salmonellen enthalten sein. Die Salmonellen äußern sich in starkem Durchfall und Flüssigkeitsverlust. Eine Infektion mit Toxoplasmose kann im schlimmsten Fall zu Missbildungen oder Fehlgeburten führen. 


An ungewaschenem Obst und Gemüse, sowie abgepacktem Salat können sich Listerien, also Bakterien, befinden. Wenn die Listerien durch die Plazenta an das Baby weitergeleitet werden, kann sich der Mutterkuchen schwer infizieren. Waschen Sie Obst und Gemüse also lieber einmal öfter ab.


Leber sollte, unabhängig davon, ob sie nun roh oder gekocht ist, nicht auf dem Speiseplan einer Schwangeren stehen. Zwar enthält Leber Vitamin A, zu viel davon schadet aber der Gesundheit und kann Wachstumsstörungen zur Folge haben.


So manche Frau klagt in der Schwangerschaft über Müdigkeit, koffeinhaltige Getränke können der Mutter und dem Kind jedoch schaden. Energydrinks sollten völlig vom Plan gestrichen werden. Auf den geliebten Kaffee muss man aber dafür nicht verzichten. Moderat sollte der Konsum dennoch sein – nicht mehr als drei Tassen Kaffee bzw. bis zu 200mg Koffein täglich. Achten Sie auch hier darauf, dass der Kaffee vorzugsweise mit pasteurisierter Milch zubereitet wird. Um die Flüssigkeitsaufnahme zu sichern, sollten Sie mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag trinken. Bekömmlich und gesund sind Säfte, Tee und stilles Mineralwasser mit Nährstoffen wie Kalzium.


Eine vegetarische Ernährung schadet dem Kind grundsätzlich nicht. Wichtig ist, dass Sie darauf achten, genügend Vitamin B12 und Folsäure zu sich zu nehmen. Wenn das über die Ernährung nicht möglich ist, sollten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt über eine Supplementierung des B-Vitamins durch Medikamente nachdenken. Die vegane Ernährung von werdenden Müttern ist unter Medizinern noch umstritten. Fest steht jedoch: Pflanzliche Lebensmittel sind für Schwangere unverzichtbar und gehören zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Damit die Versorgung des ungeborenen Kindes nicht gefährdet wird, sollte man sich als Veganer dringend mit einem Mediziner abstimmen. Es gibt heute immer mehr Ärzte, die in ihrem Berufsleben bereits eine vegane oder vegetarische Schwangerschaft begleitet haben und ihren Rat dazu geben können.


Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, dass Schwangere ihre Mahlzeiten regelmäßig zu sich nehmen. Pro Tag soll die werdende Mutter bis zu fünf Portionen Obst oder Gemüse essen. Für eine gesunde Ernährung sollte man außerdem auf übermäßigen Konsum von Süßigkeiten verzichten. Außerdem sollte täglich viel getrunken werden.

Ernährung für die Stillzeit

Die gute Nachricht: In der Stillzeit können Schwangere wieder mehr Lebensmittel bedenkenlos essen. Die benötigte Kalorienzufuhr bleibt weiterhin erhöht und liegt zwischen 300 und 600 Kalorien höher als der normale Bedarf, der je nach Körpergewicht und Alter berechnet wird.


Vitamin B1 ist für stillende Mütter sehr wichtig. Zur Zuführung von Vitamin B1 kann man sich zum Beispiel Schweinefleisch, Vollkornprodukten und Nüssen zum Speiseplan hinzufügen.


Da die wenigsten Kinder in dieser Zeit bereits durchschlafen, sind die meisten Eltern über jede Minute mehr Schlaf dankbar. Blähende Lebensmittel wie Kohl, Erbsen oder Bohnen können beim gestillten Kind wie auch bei der Mutter starke Bauchschmerzen auslösen und lassen beide weniger schlafen. 


Jedes Leben ist individuell. Beobachten Sie deshalb von Anfang an, wie die Gesundheit von Ihnen und Ihrem Baby auf Umstellungen in der Ernährung reagiert. Manche Kinder reagieren sehr stark auf Zitrusfrüchte. Das äußert sich unter anderem mit irritierter Haut und Ausschlag. Probieren Sie auch hier einfach aus und prüfen, wie sich Ihr Kind bei dieser Ernährung verändert. Es hilft zum Beispiel, wenn Sie zu Beginn nur ganz wenig von einem neuen, quasi unbekannten Lebensmittel konsumieren.


Alkohol und Nikotin sind auch jetzt noch tabu, da die aufgenommenen Stoffe durch die Muttermilch an das Baby weitergegeben werden können.