Pulsatilla: Anwendung, Dosierung und Wirkung bei Kinderwunsch

Zwei geöffnete Blüten einer Pulsatillablume

Was ist Pulsatilla?

Pulsatilla ist eine in Europa heimische Pflanze. Sie findet in verschiedenen Formen in der Homöopathie ihre Anwendung. Jeder Teil der eigentlich giftigen Pflanze wird verarbeitet, um Heilmittel für eine Vielzahl von Beschwerden herzustellen. Pulsatilla ist in vielen homöopathischen Hausapotheken zu finden.


Besonders bekannt sind die aus der Pflanze gewonnenen homöopathischen Globuli, die häufig bei Kindern und Frauen angewendet werden. Sie werden zudem häufig bei Symptomen wie Schnupfen oder Zahnschmerzen empfohlen. Die den Globuli zugeschriebene Wirkung ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Dennoch schwören viele Menschen darauf.

Woher kommt die Verwendung von Pulsatilla?

In Fachkreisen als Pulsatilla pratensis und Pulsatilla vulgaris bekannt, wird sie im Volksmund auch als Wiesenküchenschelle oder nur Küchenschelle bezeichnet. Das schöne Erscheinungsbild der Blume kann über die gefährliche Wirkung der Pflanze hinwegtäuschen. Pulsatilla pratensis enthält den Wirkstoff Protoanemonin, der auf Haut und Schleimhäuten zu starken Reaktionen führen kann.


Der Verzehr kann von Verdauungsbeschwerden bis zu Lähmungen des Zentralnervensystems führen. Die Pflanze wird seit mehreren hundert Jahren verwendet, um die Menstruation zu fördern oder psychische Probleme und Angstzustände zu lindern.

Wann wird Pulsatilla angewandt?

Die Wirkung der Küchenschelle ist vielseitig. Daher wird sie auch als „vielnütziges“ Mittel bezeichnet. Die Globuli der Pulsatilla pratensis sollen angeblich nicht nur bei körperlichen Beschwerden helfen, sondern auch bei psychischen Problemen.


Typische Anwendungsgebiete der homöopathischen Arznei bei physischen Beschwerden sind:

  • Erkältungssymptome

  • Entzündungen (z.B. Ohrenentzündung, Blasenentzündung oder Augenentzündung)

  • Hormonelle Beschwerden durch Pubertät, Schwangerschaft oder MenstruationDie Nebennieren zählen zu den bedeutendsten Hormondrüsen im Körper und tragen die Verantwortung für die Produktion einer Vielzahl essenzieller Hormone.

  • Hormonelle Beschwerden durch Pubertät, Schwangerschaft oder Menstruation

  • Zahnschmerzen

  • Trockener Mund

Psychische Probleme bei denen Pulsatilla Globuli helfen sollen, sind unter anderem:

  • Ängstlichkeit

  • Kummer

  • Launenhaftigkeit

Neben den hier aufgeführten Anwendungsgebieten gibt es noch einige andere Beschwerden, bei denen Pulsatilla Globuli vermeintlich helfen. Dazu zählen zum Beispiel einige Krankheiten die besonders häufig bei Kindern auftreten. Leiden Kinder unter Schlafproblemen, Verdauungsproblemen nach fettigem Essen oder Schnupfen, kann eine homöopathische Behandlung mit Pulsatilla pratensis Globuli möglicherweise sinnvoll sein.

Hilft Pulsatilla bei Kinderwunsch?

Homöopathische Unterstützung ist auch bei unerfülltem Kinderwunsch eine Option für die Behandlung. Pulsatilla soll besonders bei hormonellen Problemen helfen. Globuli Pulsatilla D12 werden häufig etwa bei ausbleibender oder schwacher Menstruation empfohlen. Aber auch bei schmerzhafter Periode oder anderen hormonell bedingten Symptomen soll Pulsatilla unterstützen.


Bei unerfülltem Kinderwunsch darf auch die psychische Belastung nicht unterschätzt werden. Neben homöopathischen Heilmitteln wie Pulsatilla kann bereits ein veränderter Lebensstil die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen. Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch können Pulsatilla sowohl in Tropfenform als auch in Form von Globuli nehmen. Die Wirkung bei Kinderwunsch ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. In vielen Fällen helfen nur schulmedizinische Verfahren, bei denen der Arzt gezielt die Ursache für die Fruchtbarkeitsprobleme behandelt.

Was ist bei der Einnahme zu beachten?

Die Globuli der Pulsatilla gelten als gut verträglich und können daher sowohl von Kindern als auch während der Schwangerschaft eingenommen werden. Es ist genau auf die Dosierung zu achten, denn Globuli werden in unterschiedlichen Potenzen angeboten.


Die Potenz bezeichnet in der Homöopathie die Stärke eines Mittels. Für die Selbstbehandlung sollen sich die Potenzen D6 oder D12 besonders gut eignen. Es gibt jedoch auch deutlich stärker potenzierte Mittel, die von Homöopathen aber nur unter ärztlicher Beratung empfohlen werden.


Neben der Potenz ist die Menge und Häufigkeit der Einnahme für die Stärke der Wirkung verantwortlich. Bei akuten Beschwerden werden die Potenzen D6, D12 oder D30 eingenommen. Die Potenz D6 kann mehrmals täglich genutzt werden. Pulsatilla D12 und D30 sollten nur noch ein- bis zweimal am Tag eingenommen werden. Erwachsene Personen können jeweils 3 Kugeln zu sich nehmen. Kleinkindern sollten lediglich ein oder zwei Kügelchen auf einmal verabreicht werden.


Ein spezialisierter Arzt bzw. ein Homöopath wird eine Behandlung immer auf die spezielle Situation einer Patientin abstimmen. Ohne Rücksprache sollten anderweitig verschriebene Medikamente nicht durch Globuli ersetzt werden. Falls sich Symptome verschlechtern, kann eine Behandlung jederzeit abgebrochen werden. Für die Pulsatilla Globuli gelten einige der in der Homöopathie gängigen Verzehrhinweise. So sollten Globuli beispielsweise auf einem Plastiklöffel und nicht auf Löffeln aus Metall eingenommen werden.


Alkohol, Kaffee oder Kaugummi können, wie bei den meisten homöopathischen Mitteln, die Wirkung beeinflussen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Zahnpasta für die Nutzung während einer homöopathischen Behandlung geeignet ist. Vor und nach der Einnahme der Globuli sollte zumindest 15 Minuten nichts gegessen oder getrunken werden. Idealerweise ist der Abstand sogar etwas länger.


Obwohl die Einnahme von Globuli allgemein als ungefährlich gilt, ist es sinnvoll vor einer Behandlung weitere Informationen durch einen Arzt einzuholen.