Ferticheck
Im Rahmen des klinikeigenen Konzeptes „Ferticheck“ werden innerhalb eines Monatszyklus alle relevanten Untersuchungen eines Paares durchgeführt. Liegen alle Befunde vor, können in einem Erstgespräch die Ergebnisse besprochen und mögliche Behandlungsmöglichkeiten erläutert werden.
Die Untersuchungen umfassen u.a.:
- Medizinische Anamnese beider Partner
- Ultraschall
- Hormonstatus & Zyklusmonitoring
- Krebsabstrich & Bakteriologie (inkl. Chlamydien)
- Tubendurchgängigkeit (HSG = Eileiterröntgen)
- Spermiogramm
QuinniMatch
Die neueste Entwicklung des Kinderwunschzentrums an der Wien ist ein Matchingsystem namens QuinniMatch. Mittels einem QR-Code werden für jedes Patientenpaar alle Schritte im Laufe einer Behandlung dokumentiert. Durch das Matching System garantiert die Klinik die Übereinstimmung des zur Verfügung gestellten medizinischen Materials zu 100 Prozent. Da das System bei einem Fehler anschlägt, wird sichergestellt, dass die Behandlung fehlerlos verläuft.
Eierstock-Stimulation
Bei gestörtem oder ausbleibendem Eisprung kann durch Hormon-Stimulationsmedikamente ein Eisprung hervorgerufen oder die Eizellreifung verbessert werden. Die Behandlung ist in aller Regel gut verträglich. Die Erfolgschance einer IVF-/ICSI-Behandlung kann sich erhöhen, wenn im Zuge einer Hormonbehandlung mehr als eine Eizelle entsteht.
Die Stimulationsbehandlung erfolgt entweder durch eine Tablettenbehandlung am Anfang des Zyklusses, wodurch vermehrt körpereigenes Follikelstimulierendes Hormon (FSH) ausgeschüttet wird. Oder aber durch die direkte Gabe von Follikelstimulierendem Hormon oder FSH und Luteinisierendem Hormon in der ersten Zyklushälfte.
Bei beiden Behandlungsformen ist eine Ultraschall-Überwachung erforderlich, um die Reaktion der Eierstöcke auf die Medikamente festzustellen. Auch in der 2. Zyklushälfte können weitere ergänzende Medikamente sinnvoll sein.
Insemination
Mit der Insemination wird gezielt das Ejakulat des Mannes in den weiblichen Genitaltrakt eingebracht. Langsame Spermien können so etwa näher an die Eizelle herangeführt werden. Das Ejakulat kann zudem vorher aufbereitet und gereinigt werden (aktive Samenfäden werden dabei von den unbeweglichen sowie von Sekreten der Prostata und Samenbläschen getrennt).
Die Insemination erfolgt durch Platzierung eines dünnen Katheters mit enthaltener Samenprobe direkt in der Gebärmutterhöhle. Der Gebärmuttermund wird mit Untersuchungsspiegeln eingestellt, wie von einer frauenärztlichen Vorsorgeuntersuchung bekannt. Durch eine vorausgehende Stimulationsbehandlung der Eierstöcke kann das Zusammentreffen von Ei- und Samenzelle zeitlich und örtlich optimal aufeinander abgestimmt werden.
In-vitro-Fertilisation
Unter der In-vitro-Fertilisation (IVF) wird die sogenannte „Reagenzglasbefruchtung“ verstanden. Die Befruchtung der Eizelle erfolgt durch die Spermien außerhalb des Körpers. Eine künstliche Befruchtung wird nicht nur bei einer Schädigung des Eileiters eingesetzt, sondern auch, wenn andere, weniger aufwendige Verfahren nicht erfolgversprechend sind.
Bei der IVF spielen die Eileiter i.d.R. keine Rolle. Somit ist die Methode auch für Frauen mit geschlossenen Eileitern geeignet.
Der künstlichen Befruchtung geht eine Stimulationsbehandlung der Eierstöcke voraus. Ziel ist es, mehr als eine Eizelle heranreifen zu lassen, um so die Erfolgschance zu erhöhen. Sobald ausreichend viele Eibläschen in gutem Entwicklungsstadium vorhanden sind, wird eine zusätzliche Hormonspritze gegeben, welche die Eizellreifung zum Abschluss bringt.
Anschließend erfolgt nach einer Zeitspanne von ca. 36 Stunden die Entnahme der Eizellen. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und dauert ca. 5–10 Minuten.
Vereinfacht werden bei der IFV in einem Gefäß die aufbereiteten Samenzellen des Mannes mit den Eizellen der Frau zusammengebracht. Dort werden diese von selbst befruchtet. Die entstehenden Embryonen werden wiederum in die Gebärmutter eingesetzt, wo sie im Idealfall heranwachsen.
ICSI
Eine Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) kann die IVF-Therapie sinnvoll ergänzen. Es wird ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle injiziert, wenn die Spermienqualität eingeschränkt ist oder es in einer zuvor durchgeführten herkömmlichen IVF-Therapie zu keiner Befruchtung gekommen ist.
Wie bei der In-vitro-Fertilisation werden Eizellen nach einer Stimulationsbehandlung der Eierstöcke unter Kurznarkose entnommen. Anschließend erfolgt die Injektion eines ausgewählten Samenfadens direkt in die Eizelle. Die Eizelle wird bei sachgemäßer Vorgehensweise nicht dabei beschädigt.
Das Vorgehen ist für die Frau identisch zum IVF-Verfahren. Nur die Vorbereitung des Ejakulats ist aufwändiger.
Die ICSI wird hauptsächlich im Falle einer ungenügenden Spermienqualität angewendet. Bevor eine Samenzelle ausgewählt werden kann, wird die Spermienflüssigkeit zunächst aufbereitet. Auch eine Untersuchung des Erbmaterials im Blut kann dabei sinnvoll sein.
Die Entnahme von Spermien kann auch direkt aus dem Hoden erfolgen (testikuläre Spermienextraktion, TESE).
Nach der Befruchtung und Weiterentwicklung zu Embryonen werden diese 2–5 Tage nach der Follikelpunktion mit Hilfe eines dünnen Katheters in die Gebärmutterhöhle transferiert. Der Eingriff erfolgt ambulant und ist normalerweise nicht schmerzhaft.
Kryokonservierung
Falls bei einer Patientin eine bösartige Erkrankung besteht oder eine Chemotherapie geplant ist, können kurzfristig Eizellen entnommen und eingefroren werden. Wünscht sich die Patientin nach der Behandlung zukünftig ein Kind, werden die Eizellen aufgetaut und mit dem Samen des Partners befruchtet.
Falls der Partner bei einer IVF-Behandlung am Tag der Follikelpunktion keinen Samen abgeben kann, muss die Eizellentnahme ausfallen oder aber es werden die Eizellen dennoch entnommen und unbefruchtet eingefroren. Zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen dann die Befruchtung und die weiteren Behandlungsschritte.
Bei vielen Frauen wird der Kinderwunsch z.B. wegen der Karriere ins höhere Lebensalter verschoben. Durch die altersbedingte Abnahme der Fruchtbarkeit bei einer späteren Realisierung des Kinderwunsches kann es zu Problemen kommen.
Für jüngere Frauen besteht die Möglichkeit, sich unbefruchtete Eizellen entnehmen zu lassen und zu lagern. Wenn dann einige Jahre später eine Schwangerschaft entstehen soll, kann die Frau auf diesen Vorrat an gefrorenen Eizellen zurückgreifen.
BITTE BEACHTEN: Einige Behandlungsmethoden der Klinik an der Wien sind mittels Embryonenschutzgesetz in Deutschland gesetzlich verboten.