Donogene Insemination: Behandlung, Erfolgsraten, Rechtslage und Kosten

Einzelne Blume vor weißem Hintergrund

Was ist eine donogene Insemination?

Bei der donogenen Insemination (auch bekannt als heterologe Insemination) werden Spermien eines Spenders in die Gebärmutter der Frau eingebracht. Der Spender wird von einer Samenbank ausgesucht.


Die Methode kommt insbesondere bei schweren Erbkrankheiten oder einer ausgeprägten Unfruchtbarkeit des Mannes zur Anwendung, wenn auch vorangegangene ICSI-Versuche nicht zu einer Schwangerschaft geführt haben. Auch für alleinstehende Frauen oder lesbische Frauen ist mit der Samenspende die Chance auf ein gesundes Kind gegeben.Im Gegensatz zu dieser Behandlung wird bei der homologen Insemination der Samen des Partners in die Gebärmutter injiziert.


Die Nutzung von Fremdsamen für die Befruchtung der weiblichen Eizelle ist medizinisch relativ unkompliziert und risikolos. Die Insemination erfolgt wahlweise in einem spontanen Zyklus oder in einem hormonell leicht stimulierten Zyklus.

Wie läuft die Behandlung ab?

Die donogene Insemination mit Spendersamen bietet Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch gute Chancen auf ein Kind.


In einem nicht stimulierten Zyklus findet in der Regel am 10. Zyklustag ein Ultraschall und eine Bestimmung der Hormonwerte im Blut in der Kinderwunschklinik statt. Basierend auf diesen Ergebnissen wird entschieden, wann eine Spritze zur Auslösung des Eisprungs gegeben wird. Circa 24-36 Stunden nach Gabe der Spritze wird die Insemination durchgeführt. Sobald der Eisprung der Frau stattfindet, wird tiefgefrorener Spendersamen aufgetaut. Das Sperma wird dann mit einer Spritze und einem dünnen Plastikschlauch (Katheter) in die Gebärmutter übertragen.


Die Samenübertragung direkt in die Gebärmutter wird intrauterine Insemination (IUI) genannt. Die Insemination dauert nur wenige Minuten und ist schmerzfrei. Die zweite Zyklushälfte wird falls nötig mit Hormonen (Progesteron) unterstützt. Nach etwa 14 Tagen kann ein Schwangerschaftstest gemacht werden. Die heterologe Insemination kann auch im stimulierten Zyklus durchgeführt werden, so dass durch eine Hormonstimulation durch Tabletten oder Spritzen mehrere Eibläschen heranreifen. Der Eisprung wird medikamentös ausgelöst und die Insemination 24 – 36 Stunden nach dem Eisprung durchgeführt.


Falls die donogene Insemination alleine nicht zu einer Schwangerschaft führt, kann im nächsten Schritt die künstliche Befruchtung im Rahmen einer IVF (In-Vitro-Fertilisation) bzw. einer ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) mit dem gespendeten Samen Anwendung finden. So wird in vielen Fällen der Wunsch nach einem Kind noch erfüllt.

Welche Gründe gibt es für eine donogene Insemination?

Folgende Gründe können bei einem Kinderwunsch für die Nutzung von Spendersamen ausschlaggebend sein:

  • Es ist kein befruchtungsfähiger Samen vorhanden (Azoospermie), bzw. die Spermienproduktion ist stark eingeschränkt.

  • Es liegt eine schwere Erbkrankheit bzw. genetische Vorerkrankung oder eine bestimmte Infektionskrankheit beim Mann vor.

  • Ein lesbisches Paar oder eine alleinstehende Frau greifen auf Sperma einer Samenbank zurück.

Bei einem Drittel aller heterosexuellen Paare liegt die Ursache beim Mann. Eine geringe Spermienkonzentration oder eine schlechte Qualität der Spermien ist dann der Grund für ungewollte Kinderlosigkeit.

Welche Anforderungen gibt es für die Samenspende?

Gemäß der Richtlinien des „Arbeitskreises für Donogene Insemination“ muss der Spender gesund, in gutem körperlichen Zustand sowie frei von Infektionskrankheiten (HIV, Hepatitis B und C, Syphilis, u.a.) sein. Es wird nur eingefrorenes Sperma verwendet.


Die Samenbank sucht einen geeigneten Spender aus. Dieser sollte zumindest durchschnittlich intelligent sein, auch schon eigene Kinder haben und dem ggf. vorhandenen Partner in Statur und Aussehen ähnlich sein. Körpergröße, Gewicht, Haar-, Haut- und Augenfarbe werden bei der Auswahl mit einbezogen.


Es besteht bei einigen Kinderwunschzentren für lesbische Paare die Möglichkeit einen befreundeten „Wunschspender“ mitzubringen.

Wie sind die Erfolgsraten der Behandlung?

Die Erfolgsraten sind allgemein gut. Sie hängen stark von der Fruchtbarkeit der Frau ab. Je nach Alter beträgt die Schwangerschaftsrate pro unstimuliertem Zyklus ca. 5% bis 25%. Nach vier Zyklen beträgt die kumulative Schwangerschaftsrate je nach Alter und Fruchtbarkeit ca. 20% – 65%.


Nach Schätzungen des Arbeitskreises Donogene Insemination kommen in Deutschland etwa 1.200 Kinder jährlich mit Hilfe von Spendersamen zur Welt.

Wie ist die Rechtslage?

Die heterologe Insemination im Rahmen einer Samenspende ist in Deutschland rechtlich nicht eingeschränkt. Grundsätzlich unterscheiden sich die Rahmenbedingungen jedoch in den Bundesländern.


Die IVF mit Spendersamen ist durch einige Landesärztekammern berufsrechtlich untersagt. Als Richtlinien für die Samenspende gelten:

  • Die Spende darf nicht anonym durchgeführt werden.

  • Die Verwendung von Samencocktails und

  • die Verschleierung der Personalien des Spenders verletzen die Persönlichkeitsrechte des Kindes

Seit 1. Juli 2018 regelt das Samenspenderregistergesetz die Schaffung eines Samenspenderregisters beim Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI). Personen, die mittels einer Samenspende geboren worden sind, haben demnach ab dem 16. Lebensjahr ein Recht auf Auskunft zur eigenen Abstammung.

Wie hoch sind die Kosten der donogenen Insemination?

Die Insemination im Spontanzyklus kostet etwa 200 Euro – 400 Euro. Die Insemination mit hormoneller Stimulation je nach Menge der benötigten Hormone ca. 800 – 1.000 Euro. Falls mehrere Versuche erforderlich sind, addieren sich die Kosten entsprechend. Die Aufwendungen für Fremdsperma kommen noch hinzu und können bei rund 1.000 Euro liegen.

Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Die Kosten für die Behandlung werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Lediglich homologe Inseminationen werden zu 50 Prozent von Krankversicherungen übernommen, soweit die gesetzlichen Grundlagen eingehalten werden.