Die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft

„Könnte ich schwanger sein?“ – diese Frage stellen sich viele Frauen, wenn sie an ihrem Körper oder in ihrem Wohlbefinden Veränderungen feststellen. Der positive Schwangerschaftstest ist dann aber dennoch häufig eine große Überraschung. Wir haben Ihnen die wichtigsten und häufigsten Schwangerschaftsanzeichen zusammengestellt, um Überraschungen möglichst zu vermeiden. Die folgenden ersten Anzeichen können in der frühen Schwangerschaft auftreten.

Frau liegt entspannt auf Sofa und hat Hände auf dem Bauch

Ausbleiben der Periode oder veränderte Regelblutung

Für viele ist eine ausgebliebene Regelblutung der wichtigste Grund, um überhaupt einen Schwangerschaftstest in der Apotheke oder im Drogeriemarkt zu kaufen. Das Ausbleiben der Periode ist aber nicht zwangsläufig ein verlässliches Schwangerschaftsanzeichen. 


Der weibliche Zyklus ist einer Vielzahl von Einflüssen ausgesetzt. Manchmal reagiert der Körper auf (hormonelle) Veränderungen durch Stress oder Krankheiten. Auch der frühzeitige Eintritt in die Wechseljahre kann Grund für das Ausbleiben der Regelblutung sein. Bei werdenden Müttern kann es zu Schmierblutungen kommen, die mit der Regel verwechselt werden. Leichte Blutungen oder Schmierblutungen sind immer möglich, auch wenn eine Frau schwanger ist. Die Farbe der Blutung ist dann oft etwas heller und auch die Stärke ist verändert. Eine leichte Blutung ist normal und nicht unbedingt gleich ein schlechtes Zeichen. Verlieren Sie jedoch sehr viel Blut, sollten Sie so schnell wie möglich die Meinung eines Mediziners einholen.

Schwangerschaftsanzeichen Morgenübelkeit

Neben dem Ausbleiben der Periode ist eines der weiteren klassischen Anzeichen die Morgenübelkeit. Mehr als die Hälfte aller Schwangeren berichten von diesem Symptom. Das Gefühl von Unwohlsein in der Magengegend muss nicht zwangsweise morgens eintreten, sondern kann sich auch tagsüber äußern.


Bei den meisten Betroffenen endet die Übelkeit nach dem ersten Trimester. Oftmals kann eine Schwangere ihr Baby im Bauch erst nach dieser empfindlichen Zeit richtig genießen. Wann aber kann man von extremer Schwangerschaftsübelkeit sprechen? Wann sollte man lieber einen Arzt konsultieren? Die einfache Antwort: Immer dann, wenn Unsicherheit besteht.


Gerade zu Beginn der Schwangerschaft sind viele Frauen noch verunsichert und können die Situation alleine nicht einschätzen. Allgemein gilt jedoch, dass drei- bis viermaliges Erbrechen am Tag kritisch ist. Starker Gewichtsverlust ist ebenso bedenklich. Außerdem sollten Sie darauf achten, ob sich im Erbrochenen Blut befindet. Im Gegensatz zu anderen Übelkeiten ist die Morgenübelkeit von längerer Dauer und tritt nicht nur dann auf, wenn etwa bestimmte Speisen nicht vertragen werden. Das kann dann ein Symptom dafür sein, dass Sie schwanger sind. Viele Frauen können gerade in den ersten Schwangerschaftsmonaten nicht mehr wie gewohnt essen. Speisen wie Pudding schmecken plötzlich nach Eisen oder der Geruch eines Hamburgers wirkt abschreckend. Der Geruchs- und Geschmackssinn werden deutlich stärker.


Eine Schwangerschaft ist meist sehr anstrengend. Der Körper verändert sich und bereitet sich darauf vor, einen Fötus im Mutterleib zu versorgen. Also erwartet er zusätzliche Energie, die er beispielsweise in Form von Süßigkeiten oder anderen ungewohnten Nahrungsmitteln bekommt.

Spannen in der Brust

Der weibliche Körper bereitet sich in der Schwangerschaft intensiv auf das Stillen des Babys vor. Die Milchdrüsen verändern sich und werden durch eine gesteigerte Hormonproduktion zum Wachsen angeregt. Deshalb berichten Frauen von empfindlichen Brüsten, selbst wenn noch kein Schwangerschaftstest anschlägt. Spannen oder Ziehen in der Brust können typische Schwangerschaftssymptome sein.


Auch die Farbe der Brustwarzen kann sich verändern. In der Regel werden sie dunkler und bräunlicher. Das liegt an den zusätzlichen Hormonen, die von der Hirnanhangdrüse produziert werden. Zu beachten ist, dass Brustspannen auch einfach ein Anzeichen für die bald eintretende Periode sein kann.

Stimmungsschwankungen

Frauen können in einer beginnende Schwangerschaft deutlich emotionaler und in der einen oder anderen Situation extremer als sonst reagieren. Es kommt zu Stimmungsschwankungen als frühes Schwangerschaftssymptom, ähnlich wie zu Beginn der Menstruation. Das kann soweit gehen, dass Sie sogar ohne erkennbaren Grund in Tränen ausbrechen. Vom einen Extrem geht es schnell in das andere Extrem. Die verspürten Emotionen sind oft nicht von Dauer. Verantwortlich sind körperliche Veränderungen der Frau – die Hormone spielen im wahrsten Sinne des Wortes verrückt. Ursächlich für dieses typische Anzeichen sind die Hormone Progesteron und Östrogen. Die Gefühlsschwankungen sind ein normales Schwangerschaftsanzeichen, sodass Sie sich keine Sorgen machen müssen oder gleich zu Medikamenten greifen sollten.

Harndrang als Anzeichen für die Schwangerschaft

Während der ersten Wochen nach der Empfängnis kann die Frau gesteigerten Harndrang empfinden – ein Anzeichen, dass sie schwanger ist. Das Gelbkörperhormon Progesteron wird unmittelbar nach dem Eisprung vermehrt produziert, um den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zu unterstützen. In der Folge entspannt sich auch die Blasenmuskulatur mehr als üblich.


Eine andere Ursache für den Harndrang ist die verstärkte Durchblutung, die wiederum die Nierentätigkeit anregt. Dadurch wird mehr Urin produziert, was zu häufigeren Toilettengängen führen kann. Der verstärkte Harndrang kann in späterer Phase auch durch das Pressen des Uterus auf die Blase verursacht werden. Durch das Wachstum des Kinds wird zunehmend mehr Druck auf die Blase ausgeübt.

Müdigkeit und Erschöpfung

Ein weiteres Symptom ist das verstärkte Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung. Grund ist eine Anämie, also eine zunehmende Blutarmut. Durch die hormonelle Umstellung arbeitet der Körper viel intensiver als sonst. Schwangere Frauen sind so deutlich erschöpfter und fühlen sich komplett ausgelastet. Besonders die verstärkte Durchblutung der Plazenta, welche für die Versorgung und den Schutz des Kindes verantwortlich ist, benötigt sehr viel Energie.


Wenn Sie den Verdacht haben, dass es sich bei Ihrer Müdigkeit um ein erstes Schwangerschaftsanzeichen handeln könnte, zögern Sie nicht einen Schwangerschaftstest zu machen.

Durchfall als Schwangerschaftssymptom

Innerhalb der ersten Tage oder Wochen der Schwangerschaft kann es in einigen Fällen verstärkt zu Durchfall kommen. Grund hierfür ist das veränderte Essverhalten. In der Folge ist der Magen-Darm-Trakt gereizt. Der Körper muss nun Dinge verdauen, die er vorher nicht zu sich genommen hat. Besonders bei Frauen, die sonst empfindlich auf Gewürze oder besondere Produktarten reagieren, kann die veränderte Ernährung zu Diarrhö führen.

Verändertes Geruchsempfinden

Wenn der Körper mit der Einnistung der Eizelle beginnt, das Schwangerschaftshormon Progesteron vermehrt auszuschütten, ist Müdigkeit ein häufiges Symptom. Aber auch starke Gerüche von Zigaretten, Parfum, Kaffee oder Fisch werden dann gelegentlich als unangenehm empfunden. Ursache dafür könnte sein, dass hormonelle Veränderungen das Geruchsempfinden intensivieren. Spätestens, wenn das Baby einmal auf der Welt ist, pendelt sich der Hormonhaushalt jedoch wieder ein.

Erhöhte Basaltemperatur

Die Körpertemperatur der Frau verändert sich nicht nur im Laufe ihres Zyklus, sondern auch sobald sie schwanger geworden ist. Unter Progesteroneinfluss steigt die Aufwachtemperatur (Basaltemperatur) einer Frau, welche beispielsweise mithilfe eines Zyklustrackers gemessen werden kann. Dies ist nach dem Eisprung, aber auch in der Schwangerschaft der Fall.


Wenn eine Frau schwanger ist, bleibt diese Temperatur also hoch. Mittels App oder Schwangerschaftstest kann schon zwei Wochen nach Eintritt der Schwangerschaft oder früher eine sichere Aussage gemacht werden. Neben den hier näher beschriebenen Schwangerschaftssymptomen können im Laufe der Zeit auch weitere Anzeichen auftreten. So ist ein anderes bekanntes erstes Symptom die Linea nigra, eine dunkelbraune Linie auf dem Unterbauch der Schwangeren. Bei einer Blutabnahme kann das Hormon hCG im Blut nachgewiesen werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft ist dann äußerst hoch.


Bei Paaren, die versuchen schwanger zu werden, können die oben genannten Schwangerschaftssymptome häufig schon innerhalb der ersten Wochen Klarheit bringen. Doch jede Schwangerschaft kann ihre eigenen Begleiterscheinungen haben. Bei Unsicherheit werden Ihnen ein Schwangerschaftstest und ein Besuch beim Frauenarzt Klarheit bezüglich der Symptome bringen.